Sondersignal - Wie verhalten Sie sich richtig!
Die meisten Autofahrer verhalten sich falsch, wenn Sie im Rückspiegel plötzlich Blaulichter sehen.
Die häufigste Fehlreaktion: das sofortige Abbremsen mitten auf der Fahrbahn. Damit riskieren Sie nicht nur einen Auffahrunfall mit anderen Fahrzeugen, sondern erreichen sogar meistens das Gegenteil vom Gewünschten. Sie behindern das Einsatzfahrzeug.
Ebenso falsch ist: Unüberlegt rechts ranfahren, womöglich in eine Seitenstraße. Denn woher wissen Sie, ob das Einsatzfahrzeug nicht genau hier abbiegen muss?
Besser ist folgender Grundsatz:
Was tun bei Sondersignal?
Stellen Sie fest, woher das Sondersignal kommt
Versuchen Sie vorauszusehen, wohin das Einsatzfahrzeug fährt
Fahren Sie am besten rechts an den Fahrbahnrand und signalisieren Sie das mit gesetztem Blinker
Überlegen Sie dabei, ob ein schweres Feuerwehrfahrzeug die Straße immer noch passieren kann (Gegenverkehr beachten!)
Wenn Sie keine Möglichkeit haben rechts am Fahrbahnrand zu halten ist es bei freier Strasse oftmals sogar besser zu Beschleunigen. Denn meistens können Sie mit Ihrem PKW schneller Fahren als ein schweres Feuerwehrfahrzeug. Dadurch blockieren Sie nicht die Fahrt der Feuerwehr und haben einen Vorsprung um sich eine geeignete Stelle zu suchen um rechts am Fahrbahnrand zu halten.
Auf Autobahnen
Bei Stau auf der Autobahn gilt: Bilden Sie sofort eine Rettungsgasse! Auf zweispurigen Fahrbahnen in der Mitte, bei Autobahnen mit mehr Fahrspuren zwischen dem Überholstreifen (ganz links) und der daneben liegenden Fahrbahn.
Warum wird Nachts das Sondersignal benötigt?
"Nachts will ich in Ruhe schlafen - da soll die Feuerwehr das Martinshorn auslassen!" Wir können verstehen dass es sie stört wenn sie Nachts vom Sondersignal geweckt werden. Aber das Einschalten des Sondersignals ist keine freiwillige Angelegenheit. Der Fahrer des Feuerwehrfahzeugs darf darauf keine Rücksicht nehmen. Denn nur mit Sondersignal darf die Feuerwehr Ihre Sonderrechte im Straßenverkehr in Anspruch nehmen (§ 38, Straßenverkehrsordnung) und nur dann ist gewährleistet, dass die Feuerwehr schnellst möglich am Unglücksort eintrifft.
Es ist kein willkürliches Gesetz, um Bürger zu ärgern. Ganz im Gegenteil: Es soll vor allem sie als Verkehrsteilnehmer schützen. Die frühzeitige Erkennung des Feuerwehrfahrzeugs soll jedem die Möglichkeit geben, rechtzeitig und richtig zu reagieren - und so gefährliche Fahrmanöver oder gar Unfälle zu vermeiden. Das gilt bei Nacht ebenso wie Tag. Denn Nachts rechnen Sie am wenigsten mit einem tonnenschweren Einsatzfahrzeug, das mit erhöhter Geschwindigkeit zu einem Unfall oder Brand unterwegs ist?
Verständis
Vielleicht haben Sie etwas mehr Verständnis, wenn Sie mal über folgendes nachdenken: Sie können sich wieder bequem in Ihrem Bett umdrehen und weiterschlafen. Die Feuerwehrleute, die bis vor wenigen Minuten auch noch in ihren Betten lagen, haben dazu vielleicht in den nächsten Stunden keine Gelegenheit - und müssen am nächsten Morgen genauso zur Arbeit wie Sie.
Und: Wenn Sie einmal die Hilfe der Feuerwehr benötigen, sind Sie sicherlich für jede Sekunde dankbar. Und dann wäre es Ihnen auch ziemlich egal, ob jemand anderes durch die Feuerwehr geweckt wurde...